Kaum ein Nachrichten-Feed erschien in den letzten Tagen ohne Neuigkeiten zum ChatGPT – für Fachkundige eine einfache Lektüre, für die meisten kaum verständlich. Mit diesem Beitrag auf dem BIENE IT-Blog möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über das Hype-Thema geben und die wichtigsten Informationen zum neuen AI-Chatbot zusammenfassen. Und da wären wir schon beim ersten Fachbegriff: AI ist eine Abkürzung aus dem Englischen für “Artificial Intelligence”, also Künstliche Intelligenz (KI) auf Deutsch. Der ChatGPT hat das Internet seit seiner Einführung im November letzten Jahres im Sturm erobert: nach nur zwei Monaten zählte die Anwendung mehr als 100 Millionen NutzerInnen weltweit. Das Sprachprogramm wird unter anderem als ein großer Durchbruch in der Künstlichen Intelligenz bezeichnet. Was macht den Generative Pre-trained Transformer, kurz ChatGPT so besonders?
Digitale Sprachbots sind an sich nicht neu: Computergestützte Programme, die mit Menschen interagieren können, gibt es schon seit längerer Zeit. Doch die herkömmlichen Chatbots sind meistens thematisch beschränkt und liegen mit ihren Antworten häufig daneben: der ChatGPT verblüfft in erster Linie mit menschenähnlicher Interaktion. Die Kommunikation mit dem neuen AI-Chatbot basiert auf dem Prinzip des maschinellen Lernens (auf Englisch Machine Learning, kurz ML), nicht wie gewohnt auf vorgefertigten Antworten. Das Tool baut auf einem speziellen Modell der Künstlichen Intelligenz auf, dem Transformer. Dadurch kann das KI-Programm eine große Menge an Daten verstehen, verarbeiten und diese anschließend präzise einsetzen. Die Anwendung merkt sich den Gesprächsverlauf und lernt immer wieder dazu. Das macht die geführten Konversationen weniger holprig und mehr realistisch: Künstliche Intelligenz also, die einen möglichst natürlichen Eindruck machen soll. Die Eigendefinition des AI-Chatbots lautet: „Ich wurde entwickelt, um auf eine Vielzahl von Fragen und Anfragen zu antworten und auf verschiedene Arten mit Menschen zu interagieren. Mein Training basiert auf einer großen Menge an Textdaten, die aus verschiedenen Quellen stammen, darunter Bücher, Artikel, Nachrichten und Webseiten.“ Das Sprachprogramm wurde vom amerikanischen Unternehmen OpenAI entwickelt: bereits 2018 wurden die ersten Generationen der GPT-Chats veröffentlicht. Die Technologie ist eine Eigenentwicklung des KI-Pioniers. Das Artificial Intelligence Programm ist aktuell nicht mit dem Internet verbunden, sein Wissen beschränkt sich somit auf die Testdaten, die bis ins Jahr 2021 reichen. Die Weiterentwicklung ChatGPT-4 sieht einige Änderungen vor, darunter Echtzeitanschluss an Internet sowie verfeinerte Sprachverarbeitung und Gesprächsführung.
ChatGPT: Einsatzmöglichkeiten, Perspektiven und Grenzen
Der intelligente AI-Chatbot kann bei einer Vielzahl von Aufgaben Anwendung finden, unter anderem bei Textgenerierung, Übersetzung und Sprachsteuerung. Der Hauptvorteil von ChatGPT liegt in der Zeitersparnis: dank seiner Fähigkeit, menschenähnliche Gespräche zu führen, kann es zum Beispiel die Kommunikation im Kundensupport unterstützen. Maschinelles Lernen macht es möglich, dass das Tool immer mehr relevantes Wissen aneignen und sich an die vorigen Gespräche erinnern kann – in Sekundenschnelle. Die Textgenerierung ist unter anderem für Bereiche Marketing und Vertrieb interessant. Das interaktive Sprachprogramm kann auch das Nutzererlebnis bei Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen verbessern.
Die Zukunft des AI-Chatbots ist vielversprechend. Durch die stetige Weiterentwicklung und immer größere Datenmengen können die Folgeversionen von ChatGPT immer komplexere und anspruchsvollere Aufgaben übernehmen und u. a. im E-Commerce und Online-Banking zum Einsatz kommen. Die Verwendung von AI-Chatbots in der Bildung und dem Gesundheitswesen ist ebenso denkbar. Dabei ist es wichtig, mögliche Risiken und ethische Bedenken nicht außer Acht zu lassen. Wie es für jede andere Künstliche Intelligenz typisch ist, kann ChatGPT Fehler machen oder problematische Ergebnisse liefern. Mithilfe eines Filters soll die Ausgabe von Falschinformationen oder gewalttätigen und diskriminierenden Inhalten unterbunden werden, dieser funktioniert aber nicht immer einwandfrei. Weiteres Verbesserungspotenzial besteht in Bezug aufs Verständnis von Kontext: der AI-Chatbot von OpenAI kann Schwierigkeiten damit haben, komplexe Zusammenhalte richtig einzuordnen. Bei emotionalen Themen, die Empathie erfordern, kann das Sprachprogramm nicht immer korrekt reagieren. Besorgniserregend sind laut Experten auch Themen Datenschutz und Sicherheit: die Künstliche Intelligenz bezieht sich auf große Datenmengen, die teilweise sensible und private Informationen enthalten können. Diese erfordern besondere Aufmerksamkeit und explizite gesetzliche Regelungen.
Skripts und Cybersicherheit: Wie steht es um ChatGPT in der IT?
Auch für den IT-Bereich bietet der AI-Chatbot vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Seine Skript Skills beinhalten gängige Programmiersprachen, darunter Python, Javascript, C++, Java, PHP, Go, Swift, Typescript und PowerShell. Im Gegensatz zu den herkömmlichen KI-Modellen, die Codes schreiben können, ist ChatGPT in der Lage, die erstellten Codes zu überarbeiten. Stellen Sie Bugs fest, können sie diese dem KI-Programm beschrieben und es um entsprechende Korrekturen bieten. Zur Erinnerung: dank Machine Learning baut das Tool seine Fähigkeiten mit jeder Anfrage aus. Die Notwendigkeit, einen Skript von Null auf zu schreiben, entfällt. Der ChatGPT kann also viel Zeit und Mühe sparen, birgt aber auch Risiken. Hacker können sich das Programm zunutze machen, um schädliche Codes zu generieren. Weitere Gefahren für die Cybersicherheit entstehen durch die Fähigkeit des Sprachbots, fehlerfreie Texte zu verfassen. Das macht die Erstellung von Phishing-Mails einfacher: eines der Kriterien, diese zu entlarven, bestand bis dato in auffällig vielen Fehlern in der Orthografie und Grammatik. Eine direkte Bitte, eine Phishing-Mail aufzusetzen, sollte das Programm dank eingebauten Filters ablehnen, verfasst aber ohne Probleme eine Support-Mail, bei der private Daten abgefragt oder schädliche Software zum Download bereit gestellt werden. Wie oben erwähnt, kann der ChatGPT noch nicht gut kontextualisieren.
Weitere Gefahren im IT-Bereich umfassen Identitätsdiebstahl (das Tool kann reale Personen oder Organisationen täuschend echt imitieren und dadurch ebenfalls vertrauliche Informationen abfragen) und Social Engineering Attacken (der ChatGPT kann menschenähnliche Konversationen führen und die Gesprächspartner im schlimmsten Fall zu bestimmten Handlungen bewegen, zum Beispiel dem Download von Schadsoftware). Eine Täuschung des Kundensupports ist ebenso möglich, um illegal sensible Informationen zu erbeuten. Die AI-Chatbots können Cyberkriminellen zur besseren Angriffsqualität verhelfen: die Maßnahmen der IT-Sicherheit gewinnen in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung.
Anleitung: den ChatGPT kostenlos ausprobieren
Nachdem Sie über die Funktionsweise, Risiken und Chancen der Künstlichen Intelligenz informiert sind, erklären wir Ihnen gern, wie Sie den AI-Chatbot kostenfrei nutzen können. Zum ChatGPT gelangen Sie über diesen Link: https://chat.openai.com/. Um die Anwendung nutzen zu können, müssen Sie sich registrieren. Bei der Anmeldung geben Sie Ihre E-Mail und Ihre Telefonnummer an und bestätigen Ihren Wunsch durch einen Verifizierungslink und einen SMS-Code. Neben einer kostenlosen Nutzung bietet OpenAI auch eine kostenpflichtige Version von ChatGPT an. Sie punktet unter anderem mit ausführlicheren Antworten, Intergrationsmöglichkeiten mit anderen Anwendungen und dem Prioritätssupport. Sollte die Webseite aufgrund von vielen Nachfragen nicht erreichbar sein, besuchen Sie sie einfach zu einem späteren Zeitpunkt. Wir von BIENE IT wünschen Ihnen viel Spaß mit dem innovativen KI-Programm!
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