Was ist Cloud?
Was ist die Cloud? Wo ist die Cloud? Benutze ich die Cloud bereits? Das sind nur einige Fragen, die Sie bisher gehört oder sich selbst gestellt haben. Kurzgesagt ist „Cloud“ ein kommerzieller Name und eine Metapher für das Internet. Und daher, ja, die meisten Leute nutzen bereits einen cloudbasierten Service, ohne es zu wissen. Grundsätzlich kann der Cloud-Service als verschiedene Mailsysteme, wie Gmail, Hotmail, Yahoo Mail, als Speicheranwendungen wie Dropbox, SkyDrive und andere betrachtet werden. Voraussetzung für die Nutzung des Cloud-Dienstes ist, dass man über ein geeignetes Gerät (Smartphone, Tablet, Computer) und Internetzugang verfügt.
Cloud bedeutet, dass Daten nicht lokal auf Ihrer Festplatte, sondern im Internet gespeichert werden. Aber es geht nicht nur um Daten, sondern auch um komplette Systeme, die da draußen in der Cloud sind. Das „da draußen“ befindet sich auf der Server-Infrastruktur eines Rechenzentrums. Dieser Ansatz hat viele Vorteile, die wir im Folgenden erläutern werden. Aber zunächst einmal sollte die Tatsache erwähnt werden, dass sich Fachleute um diese Infrastruktur kümmern, im Gegensatz zur Speicherung von Daten auf lokalen Computern oder Servern.
Die Cloud ersetzt teure IT-Infrastruktur und bietet mehr Flexibilität, Übersichtlichkeit und Sicherheit für alle Geschäftsprozesse und ermöglicht erhebliche Einsparungen. Zudem garantieren Cloud-Lösungen mit modernsten Antiviren-Systemen eine vollständige Privatsphäre und Sicherheit Ihrer Daten. Ein automatisches Backup sorgt für eine zuverlässige Systemwiederherstellung im Falle eines Störfalls.
Cloud Arten
Es existieren unterschiedliche Arten der Cloud:
Private Cloud
Ermöglicht es, eine eigene Cloud zu haben. Eine private Cloud wird ausschließlich für die Nutzung eines einzelnen Benutzers geschaffen. Ein Daten Center, das sich innerhalb des Unternehmens befinden oder von einem Cloud-Anbieter gehostet werden kann, ist dann für diesen Benutzer reserviert. IT-Dienstleister oder Cloud Service Provider erstellen und verwalten private Clouds. Private Cloud – Benutzer haben die volle Kontrolle über die Cloud-Struktur. Interessant ist das für größere Unternehmen (Telekommunikation, Banken, öffentliche Verwaltung) oder Nutzer, die die vollständige Kontrolle über das System behalten wollen und/ oder aufgrund gesetzlicher Vorschriften dazu verpflichtet sind, Daten physisch auf dem Gebiet eines bestimmten Landes zu speichern.
Public Cloud
Cloud Service Provider ermöglichen den Zugriff auf Anwendungen, Datenspeicher und andere Ressourcen, die der Öffentlichkeit, ob Einzelperson oder Unternehmen, über das Internet zur Verfügung stehen. Die Dienste können kostenlos sein oder es kann ein Pay-per-use-Modell verwendet werden. Die Infrastruktur befindet sich im Besitz des Anbieters und ist dem Nutzer nicht für Einsicht oder Kontrolle zugänglich.
Shared Cloud
Die Shared Cloud ist eine Cloud, die von mehreren Unternehmen gemeinsam genutzt wird. Die Infrastruktur unterstützt spezielle Gemeinschaften, die gemeinsame Bedürfnisse, Aufgaben, Sicherheitsanforderungen und dergleichen haben. Sie können von den Unternehmen selbst oder von jemand anderem (einem Dienstleister) verwaltet werden. Hierbei werden die Kosten auf nur wenige Kunden verteilt, so dass Einsparungen begrenzt sind.
Hybrid Cloud
Diese Cloud-Struktur besteht aus zwei oder mehreren verschiedenen Clouds (private, shared oder public). Sie bilden eine eigenständige Einheit, sind jedoch durch standardisierte oder geeignete Technologien miteinander verbunden und ermöglichen so einen effizienten Daten- oder Anwendungstransfer. Hybride Clouds verbinden Public und Private Cloud Modelle. Die Möglichkeit, die private Cloud mit Public Cloud-Ressourcen zu erweitern, kann genutzt werden, um die Service Levels aufrechtzuerhalten und hohen Arbeitslasten standzuhalten.
Cloud Services
Cloudbasierte Dienste können in 3 Gruppen unterteilt werden:
Infrastructure as a service (IaaS)
Infrastructure as a Service ist das Basismodell eines Cloud-Service. Als Service wird dem Benutzer die Möglichkeit gegeben die IT-Infrastruktur, vor allem die virtuelle Plattform, zu nutzen. Die üblicherweise genutzten Infrastrukturen sind Server, Netzwerkinfrastrukturen, Rechenzentren, Betriebssysteme, etc. Der Nutzer erhält so, durch Leasing der notwendigen Ressourcen, die gewünschte Infrastruktur, ohne eigene Geräte kaufen zu müssen. Dieser Cloud-Service ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen interessant, für die es zu kostspielig wäre, in eine eigene Infrastruktur zu investieren. Dem Benutzer wird eine zuverlässige, stabile und hochverfügbare Infrastruktur bereitgestellt, die sich bis vor kurzem nur große Unternehmen leisten konnten. Der Benutzer kann von Betriebssystemen bis hin zu Anwendungen verschiedene Arten von Software verwenden. Er kann die Wartung der Software selbst übernehmen oder aber nur begrenzte Kontrolle über die ausgewählten Infrastrukturkomponenten haben. Die Entwicklung der Virtualisierungs -technologie hat den größten Beitrag zur Popularisierung dieses Dienstes geleistet.
Platform as a service (PaaS)
Platform as a Service bezieht sich auf die Entwicklungsumgebung und die erforderliche Anzahl von Software-Subsystemen. Man könnte sagen, dass sich die PaaS-Ebene oberhalb des IaaS befindet. Auf der Infrastruktur des Cloud Service Providers kann der Benutzer eigene Anwendungen testen und bereitstellen. Der Anbieter stellt die Plattform und Laufzeitumgebung zur Verfügung. Am häufigsten umfasst diese Server, Netzwerkinfrastruktur, Rechenzentrumsspeicher, Betriebssysteme und Programmiersprachen. Einige Anbieter bieten die Möglichkeit, das Volumen der Ressourcen automatisch anzupassen, so dass der Benutzer dies nicht übernehmen muss. Der Benutzer hat die Kontrolle über die Anwendungen und die Middleware und kann die Umgebungsstruktur wählen, während der Cloud-Service-Provider die anderen Ebenen der Infrastruktur kontrolliert. Der Vorteil ist, dass das Softwareentwicklungsteam nicht an die geografische Lage, die Ressourcen oder andere Teammitglieder gebunden ist. Einige Beispiele sind Microsoft Azure, Amazon Elastic Beanstalk, Google App Engine.
Software as a Service (SaaS)
Software as a Service bedeutet, dass dem Benutzer die Möglichkeit gegeben wird, die verfügbaren Anwendungen zu nutzen, die sich in der Cloud-Infrastruktur befinden. Anwendungen sind online von einer Vielzahl von Client-Geräten aus verfügbar. Anwendungen können kostenlos sein und falls das gewählte Modell bezahlt werden muss, handelt es sich meist um ein monatliches oder jährliches Abonnement. Der Anbieter besitzt die Backend-Infrastruktur, einschließlich Netzwerk, Diensten, Betriebssystemen, Speichersystemen sowie spezifischer Software, die über einen Internetbrowser für eine große Anzahl von Nutzern zugänglich ist. Der Cloud Service Provider hat die Kontrolle über die gesamte Infrastruktur, während der Nutzer das Zugriffsrecht auf die gemietete Software festlegen kann (z.B. wer innerhalb des Unternehmens darauf zugreifen darf). Die Benutzer teilen sich die Ressourcen der Anbieter, bei denen sich das Mietangebot befindet. Auf der Anwenderseite bedeutet dies, dass es keine zusätzlichen Soft- oder Hardwareinvestitionen gibt und die Systeminfrastruktur, für die der Anbieter verantwortlich ist, auch von ihm gewartet wird. Der Benutzer verfügt über personenbezogene Daten auf einem solchen System. Beispiele sind Microsoft Office 365, Google Apps.
Vorteile der Cloud Services
Neben der effizienteren Organisation und Verwaltung der Dateien gibt es eine Reihe weiterer Vorteile bei der Nutzung eines Cloud-Dienstes:
Wie kümmern sich Cloud-Provider um Ihre Daten?
Cloud-Anbieter speichern Ihre Daten in sicheren Rechenzentren. Mehrere Kopien Ihrer Daten werden an verschiedenen Orten gespeichert, so dass die Daten immer verfügbar sind. Fällt beispielsweise ein Server aus, können Sie noch immer auf Ihre, auf einem anderen Server gespeicherten Daten, zugreifen. Da sich diese Server an verschiedenen Standorten befinden, sind Ihre Daten auch vor Schäden durch Witterungseinflüsse (z.B. Feuer und Überschwemmung) geschützt.
Ihre Daten sind sowohl vor Diebstahl und Verlust als auch vor fahrlässigem Verhalten durch Mitarbeiter geschützt. Das natürlich nur im Fall, wenn Mitarbeitern, die es für ihre Arbeit benötigen, Zugang gewährt wurde. Je weniger Personen Zugang zu Ihren Geschäftsinformationen haben, desto weniger besteht die Möglichkeiten eines verantwortungslosen Umgangs.
Die grundlegendste Art und Weise, wie Cloud-Anbieter Daten schützen, ist die Verschlüsselung. Bei der Verschlüsselung werden Daten in verschlüsselter Form unter Verwendung komplexer Algorithmen gespeichert. Dadurch wird verhindert, dass Personen mit einem Dekodierungsschlüssel auf Ihre Daten zugreifen können.
Darüber hinaus verfügen Cloud-Anbieter, die die Daten vieler Unternehmen speichern, über fortschrittliche Sicherheitssysteme, die höchstwahrscheinlich besser sind als Ihre. Daraus lässt sich schließen, dass Ihre Daten auf deren Servern sehr sicher sind.
Natürlich sollten man nicht einfach davon ausgehen, dass das Unternehmen, das Sie mit der Aufbewahrung Ihrer Geschäftsdaten beauftragt wollen, angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergreift. Überprüfen Sie es! Mit Hilfe von Foren und Benutzerbewertungen erhalten Sie den passenden Cloud-Anbieter. Stellen Sie sicher, dass das Unternehmen die entsprechenden Sicherheitsstandards erfüllt und über Sicherheitszertifikate verfügt.
Verantwortung als Nutzer
Cloud-Anbieter sind zweifellos für den Schutz der von ihnen gespeicherten Daten verantwortlich. Allerdings liegt ein erheblicher Teil der Verantwortung auch bei den Anwendern.
Ursächlich für die häufigsten Sicherheitsmängel ist menschliches Versagen. Meist aufgrund von Unwissenheit und / oder Fahrlässigkeit. Eine gute Ausbildung der Mitarbeiter ist daher unerlässlich. Die Mitarbeiter müssen wissen, wie man mit Daten sicher umgeht und wie man deren Missbrauch verhindert.
Die Sicherung Ihrer Computer ist wichtig, um Ihre Daten in der Cloud sicher zu verwahren. Der erste Schritt ist die Installation einer hochwertigen Antiviren- und Antimalwaresoftware auf jedem Computer. Besonders wichtig ist es, diese Programme regelmäßig zu aktualisieren. Dies gilt für das Betriebssystem und alle anderen Programme auf Ihrem Computer.
Dann, ebenso wichtig: das Passwort. Wenn kein sicheres Passwort gewählt wird, ist es für Hacker ein Kinderspiel es herauszufinden. Passwörter sollten stets mindestens 12 Zeichen, einschließlich Groß- und Kleinbuchstaben sowie Symbolen, haben. Besonders wichtig ist auch zu beachten, dass nicht für alle genutzten Dienste das gleiche Passwort verwendet wird.
Um die Informationen auch dann noch sicher zu verwahren, wenn jemand das Passwort ausfindig gemacht hat, ist es äußerst sinnvoll, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden. Dieser Service funktioniert, indem nach Eingabe des Passworts die Aufforderung kommt, einen Einmalcode einzugeben. Dieser kann in Form von SMS, per E-Mail oder über eine auf Authentifizierung spezialisierte App abgerufen werden.
Letztendlich ist die mit Abstand sicherste Vorgehensweise, vor dem Hochladen von Daten in die Cloud, die Verschlüsselung auf einem lokalen Computer. Es gibt Tools, mit denen man die Daten selbst verschlüsseln kann und so eine doppelte Sicherung gewährleistet. Mit einem ausreichend langen und komplexen Verschlüsselungscode wird die Datensicherheit in der Cloud maximiert.
Tipps zur sicheren Datenspeicherung
Zum Schluss werden alle vorstehend aufgeführten Informationen zu Tipps zusammengefasst, die beachten werden sollten, damit die Sicherheit Ihrer Daten in der Cloud optimiert wird:
Wie bereits erwähnt, liegt ein großer Teil der Verantwortung für die Sicherheit der Daten bei dem jeweiligen Nutzer. Mit den obigen Tipps werden sowohl Ihre Daten sicherer sein als auch Sie selbst, da Sie die Gewissheit haben, alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen zu haben.
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